Glasklare Architektur
Gestaltungmöglichkeiten mit Glas im Fassadenbereich
Glas – ein Werkstoff, der in der modernen zeitgenössischen Architektur kaum noch wegzudenken ist. Er erfreut sich zunehmender Beliebtheit und prägt bereits unsere Stadtlandschaften.
Es ist eines der wenigen transparenten Materialien im Bauwesen und kommt vorrangig bei Fensteröffnungen zum Einsatz – doch die heutigen Möglichkeiten gehen weit darüber hinaus. Denn neben Treppen, Wänden oder Türen lassen sich mit Glas ganze Fassaden gestalten.
Diese kommen insbesondere dem Wunsch nach mehr natürlichem Licht und Transparenz nach. Denn heute verbringen viele Menschen bis zu 90 Prozent ihrer Zeit in geschlossenen Räumen. Zudem schaffen große Glasfronten Verbindungen zum Außenraum und es lassen sich insbesondere repräsentative Gebäudehüllen entwerfen und umsetzen. Mit all seinen Eigenschaften und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten bietet Glas Architekten und Planern ein Maximum an gestalterischer Freiheit wie kaum ein anderer Werkstoff.
Grenzenlose Gestaltungsfreiheit
Die Fassade ist die Visitenkarte einer Immobilie und unter anderem entscheidend für den ersten Eindruck. Für die Gestaltung stehen Architekten, Planern und Bauherren zahlreiche Optionen zur Verfügung. Neben vollflächigen Fronten lassen sich auch Teilbereiche mit Glas ausstatten. So kommt der Werkstoff aufgrund seiner Anwendungsvielfalt insbesondere bei Balkonen und Loggien zum Einsatz. In diesem Kontext werden Verglasungen häufig raumhoch oder als halbhohe Varianten verbaut.
Neben dem Glasgeländer als Absturzsicherung bietet Lumon auch Balkonverglasungen in unterschiedlichen Ausführungen an. Beide Optionen sind zudem kombinierbar. Auf diese Weise lassen sich die optischen Vorteile einer Glasfassade erzielen, ermöglicht dem Nutzer jedoch eine flexible und individuelle Öffnung der Fronten. Diese sind in unterschiedlichen Öffnungsvarianten erhältlich – zum einen als klassisches Schiebesystem und zum anderen als Dreh-/Schiebe-System.
Glas im Fokus
Für die Verwendung im Fassadenbereich eignet sich jedoch nicht jede Art des transparenten Werkstoffes. Denn Glas ist nicht gleich Glas. In diesem Kontext raten die Experten von Lumon insbesondere auf Details zu achten: Damit es verbaut werden kann, sind ein statischer Nachweis und eine konstruktive Ausbildung erforderlich. Grundlage hierfür bildet die Normenreihe „DIN 18008: Glas im Bauwesen – Bemessungs- und Konstruktionsregeln“. So ist beispielsweise für absturzsichernde Verglasungen gemäß nach DIN 18008-4 ein Nachweis der Tragfähigkeit der Scheibe sowie der Unterkonstruktion unter statischen und stoßartigen Einwirkungen zu erbringen.
Auch unsere Geländer sind diesbezüglich geprüft und entsprechen den baulichen Anforderungen. So wurde die abzusichernde Wirkung in Form eines Pendelschlagversuchs von einer externen Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungsstelle geprüft.
Zudem gibt die Norm vor, dass Sicherheitsglas zu verwenden ist, wenn Absturzgefahr besteht. Bei unseren Balkonverglasungen wird Einscheibensicherheitsglas (ESG) verwendet. Die deckenhohen Produkte stehen in einer Stärke von 6, 8, 10 oder 12 Millimetern zur Verfügung. Für die halbhohe Ausführung, die ab Balkongeländer aufwärts montiert wird, eignen sich Stärken von 6, 8 oder 10 Millimetern. Die Wahl der Glasdicke ist hierbei abhängig vom Scheibenformat und der individuellen Einbausituation.
Einscheibensicherheitsglas weist im Vergleich zum normalen Flachglas eine höhere Stoß- und Schlagfestigkeit auf. Erzielt wird diese durch eine thermische Behandlung des Materials, bei der eine starke innere Spannung aufgebaut wird. Kommt es hier zum Bruch, zerspringt das Glas in kleine, stumpfartige Stücke. Das minimiert wirksam das Verletzungsrisiko. In der „DIN 12150-1: Glas im Bauwesen – Thermisch vorgespanntes Kalknatron-Einscheibensicherheitsglas“ wird zudem die Mindestbiegefestigkeit des Einscheibensicherheitsglases definiert. Diese liegt bei 120 Newton pro Quadratmillimeter. Auch unsere Balkonverglasung wird diesem Anspruch gerecht. Im Bereich der Geländer kommt hingegen Verbundsicherheitsglas (VSG) zum Einsatz. Letzteres setzt sich aus mindestens zwei Flachglasscheiben zusammen, die mit einer reißfesten Folie verbunden sind.Diese wirkt durchschlaghemmend und reduziert ebenfalls die Gefahr von Schnittverletzungen durch Splitter. Denn die Folie bindet die Glasstücke nach dem Zerbrechen und sorgt dafür, dass die Scheibe nicht in Einzelteile zerspringt. Darüber hinaus halten unsere Verglasungen Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 Kilometern pro Stunde stand.
Für die Montage der Glasgeländer stehen unterschiedliche Varianten zur Verfügung.
Stabile Konstruktion trotz rahmenloser Umsetzung
Wenn es um die Sicherheit geht, sollten Architekten und Planer ihr Hauptaugenmerk auf die Konstruktion legen. Denn damit der Aufenthalt auf dem Balkon oder der Loggia nicht zur Gefahr wird, ist auch eine einwandfreie Befestigung der einzelnen absturzsichernden Elemente erforderlich. Oftmals kommt es hierbei aufgrund von falschen Halterungen zu Schäden, die dann zu Unfällen führen. Eine sichere Konstruktion ist daher unerlässlich. Die Herausforderung: Sie sollen stabil sein, aber dennoch leicht wirken, um nicht das architektonische Erscheinungsbild des Gebäudes zu beeinträchtigen. In diesem Kontext empfehlen wir insbesondere filigrane oder rahmenlose Systeme. Denn sie lassen sich dezent und unauffällig in die Fassade integrieren. Auch unsere Balkonverglasungen kommen ohne Rahmen oder Pfosten aus. Auf letztere kann auch bei Glasgeländern mit einer maximalen Länge von fünf Metern verzichtet werden. Das ermöglicht nicht nur ein freies Sichtfeld, sondern sorgt darüber hinaus für einen höheren Lichteinfall. Zudem erscheint ohne die störenden Elemente der Übergang zum Außenbereich nahezu fließend. Zur Befestigung stehen Systeme für die aufgesetzte sowie vorgesetzte Montage zur Verfügung.
Im Einklang mit der Landschaft: Mithilfe der farbigen Glasbrüstungen integriert sich das Gebäude harmonisch in die Umgebung
Farbspiel an der Fassade
Wer sich von der Masse und vom Einheitslook abheben möchte, der sollte mutig zur Farbe greifen. Denn damit können Planer, Architekten und Investoren Akzente setzen und dem Gebäude ein individuelles Erscheinungsbild verleihen. Markante Merkmale sorgen nachweislich für einen hohen Wiedererkennungswert. Auch in Deutschland werden bunte Fassaden immer beliebter. Die Möglichkeiten in diesem Kontext sind vielfältig und beschränken sich längst nicht nur auf einen klassischen bunten Anstrich. Farbige Balkonverglasungen stellen beispielsweise eine moderne Interpretation von Farbakzenten dar. So lässt sich damit eine ganz besondere Lichtstimmung auf dem Balkon, der Loggia oder der Terrasse erzielen, die zum Wohlbefinden der Gebäudenutzer beiträgt. Sowohl die Balkonverglasung als auch die Geländer lassen sich farblich betonen. Die notwendigen horizontalen Profile können ebenfalls in unterschiedlichen Farben gewählt werden.
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Gestaltungselement und Sichtschutz zugleich
Glaselemente lassen sich darüber hinaus auch mithilfe eines Siebdruckes akzentuieren. Unterschiedliche Formen und Muster können positioniert werden. Diese Gestaltungselemente eignen sich insbesondere dann, wenn Schutz vor fremden Blicken gefordert ist. Tipp: Auch Milchglasfolien verhelfen zu mehr Privatsphäre. Diese werden auf die Fronten oder beim Verbundglas zwischen die Scheiben platziert. Ein ähnlicher Effekt wird mit satiniertem Glas erzielt. Letzteres wird mithilfe einer Sandstrahlbehandlung undurchsichtig gemacht. Die Oberfläche ist nach diesem Verfahren transluzent und bietet den gewünschten Sichtschutz, ohne dabei auf den Lichteinfall zu verzichten.
Auch in Deutschland erfreuen sich bunte Fassaden immer größerer Beliebtheit: In Berlin wurden bei einem Wohngebäude mithilfe von farbigen Glasgeländern Akzente gesetzt.
Energieeinsparung dank Verglasung
Auch wenn oftmals die gestalterischen Aspekte im Vordergrund stehen, ist für Bauherren und Investoren der Faktor Nachhaltigkeit nicht unwesentlich. So trägt beispielsweise eine Balkonverglasung zur Energieeffizienz bei. Denn sie hilft dabei, Wärmeverbrauch sowie -verluste zu minimieren und so Energieeinsparungen zu erzielen. Die Verglasung lässt den Balkon zur „Pufferzone“ zwischen Innen- und Außenraum werden. So untersuchte PhD Kimmo Hilliaho an der Tampere University of Technology in Finnland bereits im Jahr 2010 die energiewirtschaftlichen Vorteile einer Balkonverglasung. Hierbei kam er zum Ergebnis, dass sich in Deutschland Energieeinsparungen von bis zu zwölf Prozent erzielen lassen – abhängig von der Himmelsrichtung, Balkontyp und Effizienz der Verglasung. Darüber hinaus stellt er fest, dass der verglaste Balkon zudem als Kälte- und Wärmepuffer fungiert und für angenehmere Temperaturen in den dahinterliegenden Wohnräumen sorgt. Alle Ergebnisse der Studie finden Sie hier: „Balkonverglasungen bei deutschen Klimaverhältnissen“.
Glas – Ein Werkstoff, der mehr kann
Glas hat viele Facetten: Der Werkstoff ist widerstandsfähig, formstabil, geruchsneutral, hygienisch und pflegeleicht. All diese Eigenschaften prädestinieren Glas für die Verwendung im Fassadenbereich. Mithilfe der vielen Möglichkeiten – bezüglich Farbe, Form und Konstruktion – lassen sich individuelle Gebäudehüllen realisieren, die dank unverkennbarer Merkmale einen Wiedererkennungswert aufweisen. Der Einsatz von Glas bei Balkonen, Loggien und Terrassen schafft zudem einen echten Mehrwert für Gebäudenutzer. Diese können beispielsweise einen verglasten Balkon nahezu ganzjährig nutzen und erhalten eine Erweiterung der Wohnfläche – Faktoren, die sich insbesondere auf die Wertigkeit von vermietetem Wohnraum positiv auswirken.
Neugierig geworden? Sie möchten mehr über die Balkonverglasungen von Lumon erfahren? Unsere Experten beraten Sie gerne bei Ihrem individuellen Projekt und Bauvorhaben.
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